Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein

M+E-InfoTruck gastierte an Schloss-Schulen

Mit dem kollaborativen Roboter „Cobot“ und vielen multimedialen Inhalten an Bord besuchte der M+E-InfoTruck nach den Sommerferien wieder Schulen zur Berufsinformation über die Metall- und Elektroindustrie. Auf Initiative des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. hat der Truck erneut in Siegen-Wittgenstein Station gemacht. Bereits zum dritten Mal gastierte der 18 Meter lange Koloss auf dem Schulhof der Schloss-Schulen in Bad Laasphe, diesmal in der Zeit vom 25.08.2023 bis 30.08.2023.

Wie bereits in den Jahren zuvor konnten wieder Schülerinnen und Schüler, ab der achten Klassen, im Rahmen der Berufsorientierung nicht nur Wissenswertes zu Berufen der M+E-Industrie erfahren, sondern auch verschiedene Experimente durchführen. Darüber hinaus gaben die Auszubildenden heimischer Unternehmen den interessierten Schülerinnen und Schülern Informationen aus erster Hand. So schilderten Auszubildende der Firmen EJOT, Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik, des in Bad Laasphe-Saßmannshausen ansässigen Familienunternehmens Osterrath und der Bödenpresserei Slawinski den jungen Besuchern hautnah, welchen Ausbildungsberuf sie ausüben, was ihre Aufgaben im Unternehmen sind, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt und vieles mehr. „Mit dem M+E-InfoTruck besteht die Möglichkeit, Berufsorientierung direkt in die Schulen zu bringen und den heimischen Unternehmen zugleich eine Bühne zu geben, sich selbst und ihre Berufsfelder vorzustellen“, sagt Julia Förster, bei den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit. „Während bei den vergangenen beiden Besuchen an den Laaspher Schloss-Schulen lediglich die untere Etage des Trucks bespielt wurde, haben wir diesmal vier heimischen Unternehmen die Möglichkeit gegeben, sich oben zu präsentieren“, so Julia Förster.

Alle vier Unternehmen haben sich etwas einfallen lassen, um den Schülerinnen und Schülern ihr Unternehmen sowie die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Verdienstmöglichkeiten, etc. näherzubringen. Ein Unternehmen hat es in Form eines lockeren Gesprächs mit Frage- und Austauschrunde gemacht, ein anderes hat dabei die Form einer Präsentation gewählt und ein wiederum anderes Unternehmen hatte sogar ein kleines Projekt mit Elefanten mit an Board. Bei diesem Elefanten-Projekt der Firma Osterrath ging es darum die Flächenumformung anschaulich darzustellen. Weiterhin konnten beim Saßmannshäuser Familienunternehmen kleine Einkaufschips gestanzt werden, die die jungen Besucherinnen und Besucher beim nächsten Einkauf sicherlich an den Truck-Besuch erinnern werden. „Es ist toll zu sehen, was die Unternehmen in so kurzer Zeit auf die Bühne gestellt haben, um sich zu präsentieren“, zeigt sich Julia Förster von den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein erfreut. Einige der Unternehmen seien das erste Mal dabei und hatten vorher kaum oder gar keine Berührungspunkte mit dem M+E-InfoTruck. „Wir sind das erste Mal dabei und ohne große Erwartungen an die Sache rangegangen, aber die ganze Zusammenarbeit hier ist überragend“, so die Auffassung von Ercan Görgülü, der Ausbilder bei Osterrath ist.

Während in der oberen Etage des M+E-InfoTrucks der direkte Austausch zwischen Auszubildenden sowie Schülerinnen und Schülern stattgefunden hat, gab es in der unteren Etage allerhand zu erleben und auszuprobieren. „In der unteren Etage des Trucks können sich Schülerinnen und Schüler eigenverantwortlich und interaktiv über Berufsfelder der M+E-Industrie informieren“, erläutert Wirtschaftspädagoge Jens Ademmer das Konzept. Er ist einer von zwei Beratern, die den Besucherinnen und Besuchern zur Seite stehen, ganz egal ob es dabei um Informationen zur M+E-Industrie geht oder um Hilfe bei der Durchführung der Exponate, die im Truck interaktiv erlebt werden können.

Eines dieser Exponate ist der Cobot, ein kollaborativ arbeitender Roboter. Als Vertreter der modernen Arbeitswelt 4.0 begrüßt er Schülerinnen und Schüler im unteren Stockwerk des 80 m² großen InfoTrucks. Fachkräfte arbeiten im Zuge der Digitalisierung in Unternehmen mit ihm im wörtlichen Sinne Hand in Hand. Und auch im InfoTruck gilt wie immer: Selbst ausprobieren! Schülerinnen und Schüler können gemeinsam mit dem Cobot ein Zahnradgetriebe zusammenbauen. Anhand des Cobot soll eine Verbindung zur Transformation hergestellt werden, denn die Transformation zur Industrie 4.0 hat in den Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) in den letzten Jahren stetig zugenommen. Digitalisierung und vernetzte Produktionsprozesse bedeuten einen Wandel der Arbeitsplätze und eine Modernisierung der Ausbildungsberufe. Diesen Anforderungen möchte der InfoTruck gerecht werden, der an Schulen über die Ausbildungsmöglichkeiten in der M+E-Industrie informiert. 

Multimediapaket zu jedem Exponat an neuen Interfaces

Auch die multimedialen Inhalte an Bord des InfoTrucks wurden erweitert. Touchmonitore an den insgesamt fünf Exponaten im unteren Bereich bieten nun ergänzende Informationen rund um das jeweilige Themengebiet der Station. Neben freien Praktikums- und Ausbildungsplätzen in der Region finden Schülerinnen und Schüler hier spannende Fakten rund um das jeweilige Exponat und ein interaktives Quiz zu jeder Station. Challenges mit intuitiver Handhabung fordern sie an jedem Exponat zum Ausprobieren auf.

App „ME-Berufe“ zum Download

Während das Smartphone im Schulunterricht nicht gerne gesehen ist, gilt an Bord der InfoTrucks ausnahmsweise: Benutzung ausdrücklich erwünscht! Denn die App „ME-Berufe“ informiert Schülerinnen und Schüler vor, während und nach dem InfoTruck-Besuch. Ein einfacher, anonymisierter Anmeldevorgang – ohne Angabe von persönlichen Daten – ermöglicht einen schnellen Start. Das Besondere: Mit QR-Codes, die sich an den Exponaten befinden, können die Jugendlichen an Bord des InfoTrucks Informationen speichern und zu einem späteren Zeitpunkt in der App wieder aufrufen.

Eine Augmented-Reality-Anwendung, mit der eine interaktive Landkarte nach den Ausbildungsangeboten von M+E-Unternehmen in der Region erkundet werden kann, sowie die regelmäßige Zusendung kleiner, technischer Challenges nach dem InfoTruck-Besuch runden das App-Angebot für die Nutzer ab. Das Smartphone wird so optimal in das Besuchererlebnis einbezogen und sorgt für eine nachhaltige und interaktive Gestaltung des Berufskundeunterrichts über den Besuch des InfoTrucks hinaus.

Damit interessierte Schülerinnen und Schüler der Schloss-Schulen genug Zeit hatten, die umfangreichen Angebote auf dem Truck kennenzulernen und auszuprobieren, hatten sie klassenweise eine Doppelstunde Zeit dafür. Dabei zielte das Angebot hauptsächlich auf die Realschüler ab Klasse 8 ab. „Selbstverständlich hat die gymnasiale Oberstufe auch Zeitslots zur Erkundung erhalten“, berichtet Melanie Dietrich, Schulleiterin der Realschule.

Weitere Informationen:
Seit den späten 80er Jahren gibt es die mobile Berufsberatung, seit 2014 die mobilen M+E-Trucks. Zuvor waren immer Gelenkbusse im Einsatz. Bundesweit unterwegs sind aktuell zehn der M+E-InfoTrucks. Die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass einer dieser Trucks auch künftig im Kreisgebiet unterwegs sein wird. Während die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein den Truck in den vergangenen Jahren immer auf die Siegener Ausbildungsmesse oder zum „Tag der Technik“ geholt haben und weniger an die Schulen, wird sich dies künftig ändern. Ab nächstem Jahr soll der Truck keinen Auftritt mehr im Rahmen der Ausbildungsmesse haben, sondern stattdessen Schulzentren und/oder Unternehmen anfahren.

Text: www.me-vermitteln.de & Julia Förster; Fotos: Julia Förster