Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein
"Der Bundeskanzler trägt damit ein Stück weit zur Versorgungssicherheit bei und setzt ein Zeichen zur Stabilisierung der ausufernden Energiepreise", lobt AGV-Geschäftsführer Dr. Thorsten Doublet: "Das hilft der Industrie in Siegerland und Wittgenstein, um im internationalen Wettbewerb vor dem Hintergrund ohnehin hoher Energie- und Arbeitskosten besser bestehen zu können." Die Arbeitgeberverbände vertreten rund 200 Unternehmen in der drittstärksten Industrieregion Deutschlands.
Unverständlich hingegen sei die Entscheidung, die drei Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland nicht über Mitte April 2023 hinaus weiterbetreiben zu wollen. Dr. Doublet weiter: "Bei allem Verständnis für das Beharren auf einem der Kernthemen der Grünen: Nur eine gesunde und wettbewerbsfähige Wirtschaft hat auch in den kommenden Jahren die Kraft, nötige Investitionen - auch in den Bereichen der Erneuerbaren Energien und der Energieeinsparung - zu tätigen."
Den Glauben daran, dass die Sorge vor einem "Blackout" im April 2023 plötzlich gebannt sein könnte, hält der Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein für illusorisch: "Es ist gut, dass Olaf Scholz ein Machtwort im Ampelstreit gesprochen hat. Allerdings wäre es besser, die drei verbliebenen AKW bis 2024 weiterlaufen zu lassen, zumal sie zu den sichersten auf der ganzen Welt gehören. Keiner weiß, wie lange Russlands Krieg in der Ukraine andauern wird. Den Menschen in Deutschland wäre geholfen, wenn in dieser beispiellosen Energie- und Wirtschaftskrise weiter alle Optionen auf dem Tisch blieben, um die Handlungsfähigkeit von Staat und heimischer Wirtschaft zu erhalten."